Microsoft äußert sich nun zum ersten Mal zum Streit mit dem Online-Händler Lizengo. Und betont: „Wir haben rechtliche Schritte eingeleitet.“
Laut ChannelPartner (Artikel vom 25.10.2019 https://www.channelpartner.de/a/microsoft-verschaerft-vorwuerfe-gegen-lizengo ) liegt der PC-WELT
das erste Statement von Microsoft zum Streit mit dem Online-Lizenzenhändler Lizengo vor. Nach bekannt werden des Falls in dem unter anderem
vorübergehend Edeka, Lizenzen für Windows und Office von Lizengo, zu einem vergleichbar niedrigen Preis verkaufte, welche nach Ansicht
von Microsoft zumindest in vielen Fällen, nicht legal sind. Hatte Lizengo zunächst darauf verwiesen, dass das Geschäftsmodell aus
urheberrechtlicher Sicht einwandfrei sei und bisher auch keine Klage von Microsoft vorläge.
Wie ChannelPartner nun berichtet, liegt der PC Welt ein sechs Seiten langes Schreiben der Microsoft vor, welches die Vorwürfe nun bestätigen soll.
In dem Bericht heißt es:
„Wegen des Verkaufs von „Software-Karten“ durch Lizengo habe man rechtliche Schritte eingeleitet.
Begründet wird dies seitens Microsoft ausführlich. Gleich in der Einleitung wird zur Erklärung betont, dass der Besitz eines funktionierenden Produktschlüssels für ein Microsoft-Produkt nicht gleichbedeutend mit dem Besitz einer gültigen Lizenz für das jeweilige Produkt sei. „Product-Keys sind keine ‚Lizenzen‘, sie dienen lediglich dazu, dass derjenige Kunde, der bereits ein Nutzungsrecht (‚Lizenz‘) für ein Computerprogramm erhalten hat, dieses installieren und aktivieren kann“, erklärt hierzu Microsoft. Microsoft blocke Produktschlüssel, wenn Hinweise auf einen Missbrauch vorliegen oder ein Produktschlüssel bereits aktiv genutzt wird. Es gibt aber auch Produktschlüssel, die etwa Unternehmen und Bildungseinrichtungen geliefert werden, um an vielen Rechnern ein Microsoft-Produkt zu aktivieren, entsprechend wird der Produktschlüssel nach der Aktivierung auf einem PC auch nicht gleich geblockt.
Nur weil ein Produktschlüssel noch nicht geblockt wurde, bedeute dies daher nicht, dass der Nutzer auch immer eine gültige Lizenz besitzt. Grundsätzlich gelte, so Microsoft, dass jeder Nutzer, der ein Programm von Microsoft nutze, sicher stellen müsse, dass er dafür auch die erforderlichen Rechte für die Nutzung des Programms besitzt.
Zweifel sollten Nutzer haben, wenn Microsoft-Programme deutlich günstiger als zu den sonst üblichen Preisen angeboten werden. In solchen Fällen können die Nutzer die Produktschlüssel über den Microsoft Produktidentifikationsservice überprüfen lassen. https://www.microsoft.com/de-de/rechtliche-hinweise/pidservice Und auf dieser Website https://www.microsoft.com/de-de/howtotell/Licensing.aspx bietet Microsoft umfangreiche Informationen zum Thema legale Lizenzierung von Microsoft-Produkten.
Im Bericht von ChannelParter werden dann folgende Hinweise aufgezählt welche Microsoft zu den Lizenzen erhielt:
„der Microsoft Produktidentifikationsservice habe in jüngster Zeit „einige Produktschlüssel“ überprüft , die von Software-Karten stammen, die Lizengo über die Supermärkte von Edeka verkauft hat.
Außerdem habe der Microsoft Produktidentifkationsservice auch von Lizengo-Kunden auf der Website von Lizengo erworbene Produktschlüssel überprüft. Dabei seien verdächtige Lizenzschlüssel identifiziert worden.“
Microsoft listet dazu dann konkrete Beispiele auf.
Wie ChannelPartner weiter schreibt, kritisiert Microsoft das Geschäftsmodell von Lizengo.
„Nach der Nennung dieser Beispiele verweist Microsoft darauf hin, dass Lizenzgo damit werbe, ausschließlich neue Produktschlüssel zu verkaufen. Und stellt fest: „Wie die oben dargestellten Fälle belegen, ist dies zumindest bei diesen vom Microsoft PID Service überprüften Product-Keys von Lizengo nicht zutreffend: Diese Product-Keys wurden schon an Vorerwerber übermittelt und zum Teil auch bereits zur Aktivierung verwendet, bevor sie von Lizengo an die Kunden übermittelt wurden.“
Hinzugefügt wird abschließend seitens Microsoft:
Nach unserem Kenntnisstand lässt Lizengo den Kunden keine Dokumentation zur Herkunft der Product-Keys zukommen. Für die Kunden von Lizengo bleibt somit unklar:
– dass es ggf. Vorerwerber gab;
– um wen es sich dabei ggf. handelte;
– von wem diese Vorerwerber wiederum ggf. welche Lizenzen mit welchen Nutzungsrechten erworben haben;
– ob der Erstverkauf der Programmkopie in der Europäischen Union oder in einem anderen Vertragsstaat des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum stattfand;
– dass die dazugehörigen Product-Keys ggf. bereits zur Aktivierung verwendet wurden; und – ob etwaige Vorerwerber ihre Programmkopien spätestens zum Zeitpunkt des Weiterverkaufs unbrauchbar gemacht haben“
U-S-C hat schon vor Jahren eine Checkliste zum rechtssicheren Kauf von gebrauchten Microsoft Software Lizenzen aufgestellt. Das firmeneigene Prüfsiegel garantiert diese Einhaltung von rechtskonformer Auditsicherheit:
1. Autorisierungs-/Vertragsnummer sind bekannt
2. Lückenlose Lizenz-Transfer-Kette bis zum Erstbesitzer
3. Lizenz-Übertragungs-Formular und Vernichtungserklärung mit Originalunterschrift vom Erstbesitzer
4. EU-Lizenz und sichere Keys
5. Einhalten der Microsoft Audit-Vorgaben
„Grundsätzliche empfehlen wir gebrauchte Software nur mit professioneller Beratung zu kaufen, um stets rechtssicher aufgestellt zu sein und Audit-Fallen zu vermeiden“, betont U-S-C Geschäftsführer Peter Reiner, „als unabhängiger Lizenzberater für SAM und Audits sind wir immer auf dem neuesten Stand in punkto Lizenzrecht. Sparen Sie nicht an der falschen Stelle. Lizenzieren Sie mit Weitblick und Sicherheit. Unser hochwertiges Qualitätsmanagement wurde 2018 von der Initiative Mittelstand ausgezeicht.